2 gut erhaltene Rettungsstationen der Küstenwache von 1888 sind Zeitzeugen vergangener harter Zeiten. Die Rettungsstation in Sönderho ist als Maritimes Mini-Museum zugänglich, ebenso wie das "Spritzenhaus" - das Feuerwehrmuseum Sönderho´s mitsamt Feuerwehrwagen aus 1868 .
Das Gesetz über das Rettungswesen an den dänischen Küsten" vom 26.03.1852 und dessen Neufassung von 1887 sah vor, dass von Oktober bis April dänemarkweit ein engmaschiges Netz von Rettungssstationen aufgebaut werden sollte. Bis dahin waren schiffbrüchige Seeleute davon abhängig, ob zufällig Leute in der Nähe waren, ein Ruderboot und die nötige Portion Mut für eine Rettungsaktion vorhanden gewesen waren.
Auf Fanö wurden 2 Rettungsstationen für die Küstenwache eingerichtet: am Strandvejen in Sönderho (1887) und am Kirkevejen bei Rindby Strand (1888). In den roten Bachsteingebäuden mit grünem Tor und aufgemalten gekreuzten Dannebrog-Splittflaggen, ausgestattet mit einem Rettungsboot, Riemen, Ruder, Raketen Leinen, Haken und Regenkleidung. Das Boot stand auf einem Karren, welcher über einen eigens dafür angelegten Weg von 5-6 Pferden aus Privatbesitz im Falle eines gemeldeten Schiffsbruchs an den Strand gezogen wurde.
Die Einsatzkräfte führten ihren Job ehrenamtlich aus, erhielten für jede oft Stunden andauernden lebensgefährlichen Rettungsaktion 9-15 Kronen.
Der letzte Einsatz jener Ruderboote fand am 06.07.1956 statt. Im Herbst 1958 wurde das Ruderboot durch ein Motorrettungsboot ersetzt.
Heute werden die historischen Rettungsboote bei schönem Wetter per Seilwinde auf Schienen aus der Station gezogen und können besichtigt, von Kindern auch bestiegen werden. Die Rettungsstationen sind als Maritimes Museum noch voll ausgestattet, Bilder und Texte verschaffen einen guten Eindruck von der tollkühnen Herausforderungen.
Die Station wird von dem Fond "Fonden Gamle Sønderho", einer Stiftung zur Erhaltung von Andenken, unterhalten. Als Eintritt wird ein Unkostenbeitrag von 20 DKK für Erwachsene und 5 DKK für Kinder verlangt, welcher in die aufgehängte Kasse des unbesetzten Museums getan werden soll. Zuletzt der Hinweis: Das Betreten geschieht auf eigene Gefahr.
Auf Fanö steht das älteste und besterhaltenste "Spritzenhaus" Dänemarks. Es handelt sich dabei um eine Feuerwehrstation, wo seit 1868 der Feuerwehrwagen und Hilfsmittel zur Bekämpfung von Bränden eingelagert waren. Das historische Backsteingebäude mit Holzgiebel, Luke, Doppelflügelltür und Reetdach dient heute als Mahnmal gegen die allgegenwärtige Brandgefahr und Museum. Bis 1868 erfolgte die Brandbekämpfung dezentral: Seit 1805 waren an 4 wichtigen Stellen Sönderhos Leitern, Feuerhaken und Ledereimer postiert, um im Falle eines Brands schnell Zugriff auf Hilfsmittel zu haben. Darüber hinaus war jeder Hauseigentümer verpflichtet, entsprechende Brandbekämpfungsgeräte vorzuhalten. Stand ein Haus erstmal in Brand, wurden wassergetränke Segel auf das Strohdach der intakten Nachbargebäude gelegt und mit den Feuerhaken das (i.d.R. brennende) Reetdach vom Dachstuhl entfernt, um ein Übergreifen auf das Holz der Dachkonstruktion und Nebengebäude zu verhindern. - Die Häuser in Sönderho liegen so dicht beeinander, so dass die Gefahr eines Übergriffs sehr groß war.
Die Sensibilität für Brände geht u.a. aus einer Satzung aus dem Jahre 1743 hervor: angezündete Pfeifen im Freien mussten einen Deckel haben, um Funkenflug zu vermeiden. Auch durfte nachts kein Brot gebacken werden und bei Gewitter musste die Mannschaft sich nach dem dritten Donnerschlag bis zum Ende als Bereitschaft beim Feuerwehrhaus einfinden.
1868 schaffte die Pfarrei das Feuerwehrgebäude an, dazu Feuerspritzen und Schläuche. Es wurde eine Feuerwehrverordnung erlassen und die Verantwortlichkeiten in Person klar definiert: Kommando, Rettung, Spritze, Wasserversorgung und Abbau. Mit Anschaffung des Feuerwehrwagens wurde ein Brand- und Nachtschichtsystem verabschieded, so dass zwischen 10 Uhr nachts und 6 Uhr morgens Patroullien von 3 Personen in 4-Stunden-Schichten durch die Stadt Sönderho liefen und im Schnitt jedes Haus einmal jede Stunde gesichtet wurde. Erst 1890 wurde ein Nachtwächter vom öffentlichen Dienst bestellt.
Die Station wird von dem Fond "Fonden Gamle Sønderho", einer Stiftung zur Erhaltung von Andenken Sønderho´s, unterhalten. Als Eintritt wird ein Unkostenbeitrag von 20 DKK für Erwachsene und 5 DKK für Kinder verlangt, welcher in die aufgehängte Kasse des unbesetzten Museums getan werden soll. Zuletzt der Hinweis: Das Betreten geschieht auf eigene Gefahr.
Adresse: Sønderho Strandvej 15, Dänemark &